Freitag, 1. November 2013

Mehr als nur ein Punkt...



Ein kleiner schwarzer Punkt und 1000 Gefühle. Der Ultraschall im Leben einer Frau ist etwas ganz Besonderes und Einmaliges. Der Moment, in dem man diesen winzigen Punkt zum allerersten Mal auf dem Computer erblickt. Es braucht viel Fantasie, um in diesem kaum erkennbaren „Punkt“ ein Lebewesen, gar das eigene Kind, zu sehen. Faszinierend, wie weit die Fantasie einer schwangeren Frau reicht. Dennoch ist es unglaublich und surreal, zu realisieren, dass in einem selbst Leben heranwächst. Es kommt einem oft vor, als sei man sich der Tatsache, dass wir in der Lage sind, Leben zu erschaffen, nie richtig bewusst gewesen. Man weiß zwar, dass das mit dem „Babys machen“ irgendwie funktioniert, hat sich allerdings nicht wirklich damit auseinandergesetzt. 

Sie sind schwanger – diese Worte lagen Anfangs wie eine Last auf meinen Schultern. Eine Last, die ich nicht tragen konnte, vielleicht auch nicht tragen wollte. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich das Leben schlagartig, ohne Vorwarnung wird man quasi vor einen riesengroßen Berg voller Sorgen und Probleme abgestellt. Die ganze Welt kommt einem ruckartig unendlich riesig vor, während man selbst immer kleiner wird. Sorgen, Gefühle und Ängste, die man sich sonst nicht einmal hätte ausmalen können, überwiegen in diesen ersten Tagen des Bewusstseins der Schwangerschaft. Einer Schwangerschaft, die weder geplant noch gewollt war. Doch wenn man dann diesen kleinen Punkt auf dem Ultraschallmonitor des Arztes sieht und realisiert, wie unglaublich es ist, dass man selbst dazu fähig ist, Leben zu schenken, spielt es überhaupt keine Rolle mehr, wie groß oder klein die eigenen Sorgen und Ängste sind. Man weiß auf einmal, dass man alles schaffen kann, egal was kommt, denn man hat es auf diese unglaubliche Weise geschafft, dieses größte Wunder zu vollbringen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen