Ein kleiner schwarzer Punkt und 1000 Gefühle. Der Ultraschall
im Leben einer Frau ist etwas ganz Besonderes und Einmaliges. Der Moment, in
dem man diesen winzigen Punkt zum allerersten Mal auf dem Computer erblickt. Es
braucht viel Fantasie, um in diesem kaum erkennbaren „Punkt“ ein Lebewesen, gar
das eigene Kind, zu sehen. Faszinierend, wie weit die Fantasie einer schwangeren
Frau reicht. Dennoch ist es unglaublich und surreal, zu realisieren, dass in
einem selbst Leben heranwächst. Es kommt einem oft vor, als sei man sich der Tatsache,
dass wir in der Lage sind, Leben zu erschaffen, nie richtig bewusst gewesen. Man
weiß zwar, dass das mit dem „Babys machen“ irgendwie funktioniert, hat sich
allerdings nicht wirklich damit auseinandergesetzt.
Sie sind schwanger – diese Worte lagen Anfangs wie eine Last
auf meinen Schultern. Eine Last, die ich nicht tragen konnte, vielleicht auch
nicht tragen wollte. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich das Leben schlagartig, ohne
Vorwarnung wird man quasi vor einen riesengroßen Berg voller Sorgen und Probleme
abgestellt. Die ganze Welt kommt einem ruckartig unendlich riesig vor, während
man selbst immer kleiner wird. Sorgen, Gefühle und Ängste, die man sich sonst
nicht einmal hätte ausmalen können, überwiegen in diesen ersten Tagen des
Bewusstseins der Schwangerschaft. Einer Schwangerschaft, die weder geplant noch
gewollt war. Doch wenn man dann diesen kleinen Punkt auf dem Ultraschallmonitor
des Arztes sieht und realisiert, wie unglaublich es ist, dass man selbst dazu
fähig ist, Leben zu schenken, spielt es überhaupt keine Rolle mehr, wie groß
oder klein die eigenen Sorgen und Ängste sind. Man weiß auf einmal, dass man
alles schaffen kann, egal was kommt, denn man hat es auf diese unglaubliche Weise
geschafft, dieses größte Wunder zu vollbringen.
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