Pearl-Index. Der
Pearl-Index benennt die „Sicherheit“ einer Verhütungsmethode. Pearl-Index. Er
wird in 100 Frauenjahren angegeben. Das heißt er gibt die Zahl der
Schwangerschaften unter 100 Frauen in einem Jahr an. Pearl-Index. Er liegt für
unsere Verhütungsmethode zwischen 0,1 und 0,9.
Reine Statistik, kalte Mathematik. Ich liebe Mathematik doch meine Sicht
auf die Statistik hat sich in den letzten Wochen grundlegend geändert. Habe ich
noch vor ein paar Monaten bei einer Wahrscheinlichkeit von 0,1-0,9, dass „doch
etwas passiert“ nur gedacht: „0,1 ist doch quasi null“ so weiß ich jetzt, dass
0,1 alles andere als null ist. Nullkommaeins ist alles...es ist mehr als man
sich je hat vorstellen können. Es erfüllt dich mit einer nie gekannten Angst
aber es bereitet einem auch eine unvorstellbare Freude.
Die Nachricht traf mich aus dem Nichts. Steffi hatte mir
nicht erzählt, dass sie zwei Tage über ihrem Termin ist (warum auch, kann ja
normal sein). Ich habe immer noch nicht ganz verstanden warum sie sich ausgerechnet
an diesem Nachmittag einen Schwangerschaftstest geholt hat, welches Gefühl oder
welche Vorahnung sie dazu bewogen hat. Aber sie tat es und ich kann mir, trotz
allem, nicht vorstellen welcher Schock der erste Blick auf die Anzeige des
Teststreifens gewesen sein muss. Doch ich weiß noch ganz genau, was in mir
vorging als sie es mir sagte. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich und
einzigartig. Dieses Gefühl ist weder positiv noch negativ. Dieses Gefühl ist
einfach absolute Überforderung. Eine Mischung aus Lachen, hysterischem Weinen
und ungläubigem Starren. Und dieses Gefühl hält eine Weile an.
Was hat mir geholfen einen klaren Kopf zu bekommen und meine
Gedanken zu ordnen? Steffi...Seitdem sie mich das erste Mal durch den Raum
angelächelt hat war ich verzaubert. Dieser Zauber wurde in so kurzer Zeit noch
magischer, entwickelte Facetten, verstärkte sich selber und wurde rasch zu der
Gewissheit, dass ich mir zum ersten Mal in meinem Leben mit dieser einen Person
alles vorstellen kann und, viel wichtiger und doch so trivial, es auch alles
will.
Deswegen musste ich nicht überlegen ob ich überhaupt Kinder
mit ihr möchte, ich wusste schon länger, dass ich genau das will. Ich wusste
auch schon immer, dass ich irgendwann Vater werden will. Ich wusste nur nicht
ob ich bereit dafür bin. Und das ist es worüber man nachdenkt. Dieser Gedanke
lastet schwer. Es geht dabei nicht darum ob es zu früh ist weil man selber noch
etwas „alleine“ erleben möchte sondern darum ob man in der Lage ist
Verantwortung für ein Kind, für eine Frau, für eine ganze Familie zu
übernehmen. Meine Ansichten mögen teilweise sehr klassisch sein, doch ich denke
jeder Mann der Vater wird macht sich Gedanken darum ob er in der Lage ist diese
Verantwortung zu übernehmen, sie zu tragen
und sich nicht von ihr zerdrücken zu lassen. Er behält diese
Verantwortung immer in seinem Bewusstsein, egal was man macht, sie ist da.
Doch diese Verantwortung ist auch wunderschön. Sie treibt
einen anå, sie erfüllt einen und sie trägt einen. Genauso wie die
unbeschreibliche Freude und das Glück, welches diese unvorstellbare Veränderung
mir beschert hat.
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