Montag, 11. November 2013

Pearl-Index


Pearl-Index.  Der Pearl-Index benennt die „Sicherheit“ einer Verhütungsmethode. Pearl-Index. Er wird in 100 Frauenjahren angegeben. Das heißt er gibt die Zahl der Schwangerschaften unter 100 Frauen in einem Jahr an. Pearl-Index. Er liegt für unsere Verhütungsmethode zwischen 0,1 und 0,9.  Reine Statistik, kalte Mathematik. Ich liebe Mathematik doch meine Sicht auf die Statistik hat sich in den letzten Wochen grundlegend geändert. Habe ich noch vor ein paar Monaten bei einer Wahrscheinlichkeit von 0,1-0,9, dass „doch etwas passiert“ nur gedacht: „0,1 ist doch quasi null“ so weiß ich jetzt, dass 0,1 alles andere als null ist. Nullkommaeins ist alles...es ist mehr als man sich je hat vorstellen können. Es erfüllt dich mit einer nie gekannten Angst aber es bereitet einem auch eine unvorstellbare Freude.
Die Nachricht traf mich aus dem Nichts. Steffi hatte mir nicht erzählt, dass sie zwei Tage über ihrem Termin ist (warum auch, kann ja normal sein). Ich habe immer noch nicht ganz verstanden warum sie sich ausgerechnet an diesem Nachmittag einen Schwangerschaftstest geholt hat, welches Gefühl oder welche Vorahnung sie dazu bewogen hat. Aber sie tat es und ich kann mir, trotz allem, nicht vorstellen welcher Schock der erste Blick auf die Anzeige des Teststreifens gewesen sein muss. Doch ich weiß noch ganz genau, was in mir vorging als sie es mir sagte. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich und einzigartig. Dieses Gefühl ist weder positiv noch negativ. Dieses Gefühl ist einfach absolute Überforderung. Eine Mischung aus Lachen, hysterischem Weinen und ungläubigem Starren. Und dieses Gefühl hält eine Weile an.

Was hat mir geholfen einen klaren Kopf zu bekommen und meine Gedanken zu ordnen? Steffi...Seitdem sie mich das erste Mal durch den Raum angelächelt hat war ich verzaubert. Dieser Zauber wurde in so kurzer Zeit noch magischer, entwickelte Facetten, verstärkte sich selber und wurde rasch zu der Gewissheit, dass ich mir zum ersten Mal in meinem Leben mit dieser einen Person alles vorstellen kann und, viel wichtiger und doch so trivial, es auch alles will.

Deswegen musste ich nicht überlegen ob ich überhaupt Kinder mit ihr möchte, ich wusste schon länger, dass ich genau das will. Ich wusste auch schon immer, dass ich irgendwann Vater werden will. Ich wusste nur nicht ob ich bereit dafür bin. Und das ist es worüber man nachdenkt. Dieser Gedanke lastet schwer. Es geht dabei nicht darum ob es zu früh ist weil man selber noch etwas „alleine“ erleben möchte sondern darum ob man in der Lage ist Verantwortung für ein Kind, für eine Frau, für eine ganze Familie zu übernehmen. Meine Ansichten mögen teilweise sehr klassisch sein, doch ich denke jeder Mann der Vater wird macht sich Gedanken darum ob er in der Lage ist diese Verantwortung zu übernehmen, sie zu tragen  und sich nicht von ihr zerdrücken zu lassen. Er behält diese Verantwortung immer in seinem Bewusstsein, egal was man macht, sie ist da.

Doch diese Verantwortung ist auch wunderschön. Sie treibt einen anå, sie erfüllt einen und sie trägt einen. Genauso wie die unbeschreibliche Freude und das Glück, welches diese unvorstellbare Veränderung mir beschert hat.



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